Als wilder Surfpunk-Vierer in Dortmund, Europas Schnurrbarthauptstadt gegen Ende 2017 durch eine gemeinsame Liebe zu Halloumi und Lo-Fi Melodien gegründet, haben Drens mit „Pet Peeves“ ihre Debüt-EP inmitten von Isolation und Frühlingsdrang geworfen. Folgendes Szenario: Eine Stadt in Technicolor, aquamarinblauer Himmel, grüner Rasen, auf dem Flamingos staksen. Wellenrauschen, aus der Ferne weht Gelächter, Strandszenen. Aber je länger man in dieses Szenario starrt, desto greller blendet die Sonne, desto schriller klirrt das Gelächter. Es könnte alles so schön sein, aber eine kleine, böse Wolke verdeckt die Sicht, ein Stein steckt im Schuh. Doch vorsicht, spoiler Alert - so gelingen Drens mit ihren Songs ein seltener Spagat: Der Blick für die Beschissenheit der Dinge ist wach und geschärft und wird trotzdem nicht blind für all das Schöne und Gute. Und so sind die Songs nicht nur Fragen, sondern auch Antworten auf die vorangegangenen Probleme, sind Schulterklopfer, ein aufmunterndes Nicken und zwei Bier an der Bar. Der sich schon auf der DIY-Singlecompilation „Sunny Side Up“ kristallisierende Surf- Sound wird weiter ausgearbeitet, woran auch der Produzent einen gewissen Anteil haben dürfte: Steffen Israel, seines Zeichens Gitarrist bei Kraftklub feiert hier sein Produzentendebüt und transportiert den fuzzy Retro-Sound der Band ins Jahr 2021.
Am Ende schreiten Drens hoffnungsvoll in die gleißende Sonne. Diese Wärme und Detailverliebtheit gibt den Texten eine bitter-süße Leichtigkeit, Joy Divison im Hawaii- Hemd, Surfen vor einer brennenden Küste. Die flirrende Live-Energie wird hier in Form gegossen und verwandelt öde Vororte in südkalifornische Teenage Utopias. Ist das nicht der beste Schritt für dieses neue Jahrzehnt?