Paul Weber heißt der Künstler, der es schafft, Gitarrenmusik mit inhaltlichem Tiefgang zu verbinden, dabei einen modernen und zeitlosen Sound zu wählen, mit Druck und feiner Intensität, wie man ihn in Deutschland schon lange nicht mehr gehört hat
Paul Weber ist in Köln aufgewachsen, inzwischen lebt er in Berlin. Seine Ausbildung als Bauzeichner weckte das Interesse für Architektur und deren Parallelen zur Musik: „Man entwirft etwas, schafft einen Raum, in dem Menschen sich zuhause fühlen und begegnen können. Man erschafft Dinge, die es noch nicht gibt.“
Die Anfänge sind ganz klassisch: Eine Schülerband mit ersten, selbstgeschriebenen Texten, damals noch auf englisch. Nach dem Abitur verstreut sich die Band in alle Himmelsrichtungen, BWL, Jura, Münster, Jena. Weber spielt stattdessen lieber Wohnzimmerkonzerte, lässt sich treiben. Entdeckt irgendwann deutsche Texte für sich. „Das erste Album von Wir sind Helden war ein Erweckungserlebnis für mich“. Mit seiner pointierten, haltungsstarken Art zu texten reiht Weber sich irgendwo zwischen Element of Crime, der höchsten Eisenbahn und Von Wegen Lisbeth ein. Textet zeitlos und meinungsstark. „Es gibt so viele deutsche Worte, da muss man erstmal das richtige finden. Ich suche nach Sätzen und Worten, die nicht schon tausendmal gesagt wurde.“ Davon werden noch weitere Songs dieses Jahr zeugen. Mit seiner 2021 erschienen EP „Alles im Arsch“ setzte er ein Ausrufezeichen und legte damit den Schalter im Kopfkino um, den viele zu dem Zeitpunkt brauchten.