Das feine Singen der Axt
HANS SÖLLNER ist kein Dichter. Er ist vielmehr ein Prolet, der von einem poetischen Schlag gestreift wurde. Er nennt nach Art der 70er jähre "Liedermacher" und hat kein Problem mit dem verbrauchten Image des Etiketts. Nein, SÖLLNER weiß nicht einmal, was Image ist und wenn er es wüsste, wäre es ihm Wurscht. HANS SÖLLNER verkörpert ein spezifisch bayerisches Lebensgefühl, er artikuliert eine Gegenkultur, wie sie in Jugendzentren, Dörfern und städtischen Quartieren wuchert. Ob Landhippies oder Lokalpatrioten, Schüler oder Handwerker, Punker oder Rocker, Zündapp- oder Harleyfahrer: Alle finden sich in seinen Geschichten wieder. Er verfügt über die perfekte Form, seinen Groll zu formulieren. Ein Liedermacher, der rotzfrech nicht nur um sein Leben kämpft, der sich sein Recht auf Traum und Alptraum nicht nehmen lässt - gegen politische Lüge und Betrug, der sein Recht auf "Anderssein" rückhaltlos einfordert.
Ein Unbequemer, ein anarchistisches Temperament mit einem Hauch von "schmutziger Poesie".