2/3 des Frankfurter Fronttheaters waren schon im letzen Jahr auf dem Flair; dieses Mal kommt der Dritte im ehemaligen Bund : Matthias Beltz. Er ist Träger des deutschen Kleinkunstpreises 1993, war "Nachschläger" bei der ARD und ist sicher einer der gnadenlosesten Kabarettisten unseres Landes. In seinem neunen Programm "Die paar Tage noch" spielt der gebürtige Gießener einen Anwalt, der gefrustet seine Robe an den Nagel hängt und zum Kellner wird. Er serviert " zwei Stunden Unterhaltung zum Preis einer Viertelstunde Therapie", diagnostiziert die geschwollene "Lynchdrüse" des Volkes der Richter und Henker und schafft es dabei immer wieder, den Finger in die offene Wunde derer "da oben" zu legen, ohne die "da unten" leichtfertig laufen zu lassen. Seine Plädoyers sind dabei immer treffend und witzig, aber oft scharf, so scharf, dass dem Publikum manches Mal das Lachen im Halse steckenbleiben wird.