Bis zum 33. Flair sind es keine 100 Tage mehr und eigentlich ist das Programm ja schon komplett, fast komplett – wir arbeiten für euch Tag für Tag weiter an den I-Tüpfelchen. Heute haben wir ein weiteres Bandpacket für euch…
…in den nächsten Tagen und Wochen erwartet euch noch viel viel mehr: Die Kleinkunst-Acts, die Walk-Acts, das Programm im E-Werk, das Programm für Kinder UND soviel sei verraten, wir haben die ein oder andere Neuerung für euch in Vorbereitung. Es bleibt also spannend … HIER aber erstmal die neuen Bands.
Drehen wir die Uhren doch mal 30 Jahre zurück: Die Abstürzenden Brieftauben etablieren sich mit Alben wie „Das kriegen wir schon hin“ (1986) und „Im Zeichen des Blöden“ (1989) als Speerspitze des deutschsprachigen Fun-Punk und verkaufen insgesamt über eine halbe Million Tonträger. Sie erscheinen sowohl auf dem Bravo-Cover als auch in den Indie-Charts und begeistern mit Live-Shows, bei denen sie fröhlich Instrumente tauschen und zum Stagediving einladen. Nach der Auflösung anno 1997 und dem Tod von Konrad Kittner war es viele Jahre still um die Brieftauben, bis Mirco Bogumil gemeinsam mit Neuzugang Olli wieder an den Start ging. 2016 erschien erst der Song „Nie wieder Pegida“ und dann das ausgesprochen formstarke Album „Doofgesagte leben länger“.
Supportshows unter anderem für Kraftklub, The Temper Trap und Von Wegen Lisbeth, der Gewinn des popNRW Preis in der Kategorie Newcomer, Platz 3 beim New Music Award und zuletzt ein viel beachteter Auftritt beim Eurosonic Festival in Groningen – ohne Zeifel: 2016 war ihr Jahr und wir haben keine Zweifel, dass es 2017 so weiter geht. Im Januar haben Giant Rooks ihre EP „New Estate“ veröffentlicht und im Pressetext heißt es dazu: „Ihr Sound ist bereits ihr eigener: Als Art-Pop bezeichnen Giant Rooks ihre Musik und meinen damit künstlerisches Experimentieren, verknüpft mit Pop-Elementen. Das macht ihre Songs zu einer packenden Mischung mit Elementen aus Indierock, Folk und Elektro, schwermütig und tanzbar zugleich.“
Ein Mann, eine Gitarre, ein Punk-Hintergrund – wenn von Tim Vantol die Rede ist, dann sind die Vergleiche mit Chuck Ragan oder Frank Turner meistens nicht weit. Und als 2014 das Album „If We Go Down, We Go Down Together“ herauskam, hieß es auf Whiskey-soda.de, der Niederländer lege „eine Passion und unverbrauchte Energie an den Tag, die man bei den routinierten Altvorderen bisweilen schon vermisst. (…) Mit Tim Vantol zeigt sich in einem strapazierten Genre mal wieder jemand, der mit viel unverfälschter Verve mitreißende Stücke verfasst.“ Dieses Jahr ist der Sänger und Gitarrist mit seinem dritten Soloalbum „Burning Desires“ unterwegs und im August sind Tim Vantol und seine Band erstmals in Eschwege zu erleben.
Die Fachwelt schlackerte 2015 kollektiv mit den Ohren. „Die Hannoveraner setzen einen fulminanten Schlusspunkt unter ihre Holon-Trilogie“, schrieb das Visions-Magazin und widmete The Hirsch Effekt einen vierseitigen Artikel. Wer sich auf „Holon:Agnosie“ einlasse, werde mit einem ausgeklügelten und mitreißenden Album belohnt, hieß es im Ox Fanzine. Über „ein unfassbar geniales Werk“ schwärmte EMP und auch der Metal Hammer war begeistert: „Bei aller Unverdaulichkeit und Schwere so unwiderstehlich und schwebend zu klingen, schafft wohl keine andere deutsche Band. Chapeau!“ Nach dem Einstieg auf Platz 63 der deutschen Charts bewiesen sie beim Open Flair 2015 auch ihr beeindruckendes Live-Format und pünktlich zur Veröffentlichung ihres neuen Albums „Eskapist“ kehren sie nach Eschwege zurück.
Vor rund zehn Jahren war James Kakande schon einmal mittendrin: Sein Album „My Little Red Bag“ überzeugte mit großartigen Urban-Soul-Songs, die Single „You You You“ hielt sich wochenlang in den italienischen Charts und wurde im Zuge der Fußballweltmeisterschaft 2006 zur offizielle Hymne des Teams von Trinidad & Tobago. Kein schlechter Karrierestart, könnte man meinen, doch der Pressetext hält fest: „Erst nach der Entscheidung, sich eine Auszeit von der Musikindustrie zu nehmen, fand James seine Erfüllung. Er verbrachte die Zeit mit Reisen überall in die Welt.“ Jetzt meldet sich der in Manchester geborene Sänger und Songwriter mit dem Album „Three Chords & A Poem“ zurück und wir freuen uns auf seine Premiere beim Open Flair.
8kids sind ihrem jungen Alter zum Trotz impulsive wie weise Geschichtenerzähler zwischen Pop-Sensibilität und rauem Post-Hardcore. Das trifft den Nerv der Zeit wie derzeit wenig Anderes und sorgt in seiner Direktheit und Diskrepanz für Gänsehaut galore! Auf dem Debüt Denen die wir waren steckt viel Pathos, und man möchte keine Sekunde davon missen: wer etwa bei ‘Zeit‘ nichts spürt, spürt auch sonst nichts mehr. Bonjour Tristesse, Schlafengehen mit Herzflackern. Das Darmstädter Trio liebäugelt mit einer Bewegung, die auch Bands wie Marathonmann und Fjørt umfasst und ist ganz nah am Puls der Zeit – um am Ende doch nur mit sich selbst seelenverwandt zu sein.
Seit der Gründung im Spätherbst 2004 haben “Blacklist Ltd” zwei Alben und eine EP herausgebracht und sich auf diversen Bühnen getummelt, um ihre Songs live zu präsentieren. Die Musikrichtung? Ja. Hm. Versuchen wir es mal:
Hier gibt es vorwiegend metallisch was auf die Mütze, mit einer klitzekleinen Prise Hardcore. Das aber mit einem lässigen Charme. Dabei haben die Jungs ein gutes Gespür für Grooves und Melodien, die sie zu kompakten Songs schnüren. Der Gesang bewegt sich dabei zwischen aggressiven Shouts bis hin zu fast cleanem Gesang und legt sich traumhaft in das bereitete musikalische Bett darnieder. Aus dieser Symbiose entstehen Songs zum Träumen, Backen oder auch Häkeln. Aber auch passend zum Unkraut jäten, Stricken und selbstverständlich auch Kegeln.
Nachdem sie im vergangenen Jahr illegal auf dem Becks Truck auf dem Camping Platz gespielt haben und damit eine Wette gewonnen haben begrüßen wir sie in diesem Jahr wieder im Line Up: Elfmorgen aus der Wetterau ist die älteste Newcomer Band Deutschlands und Andy, Raphi und Kautz machen neben einer guten Mischung aus Rock und Punk jede Menge Blödsinn. So gab es in den vergangenen Jahren auf dem Open Flair den Weltrekord im Schubkarre of Death.
2016 war das erfolgreichste Jahr in der Bandgeschichte von Elfmorgen: Über 70 Konzerte spielten sie Deutschlandweit als Support für Kapelle Petra und konnten mit ihrer Musik und ihrer sympathischen Art viele neue Fans gewinnen. Mit neuen Liedern im Gepäck werden sie das Open Flair Publikum auch in diesem Jahr begeistern und wir sind gespannt, welchen neuen Schabernack sie sich für uns ausgedacht haben.
Der sympathische Achter aus Nürnberg vereint Punkrock, Ska, Indie und Dub mit elektronischen Elementen und kreiert damit eine Stilbombe, die zündet. Würde man die entfesselte Live-Energie von Kraftklub und die Wurzeln der Mighty Mighty Bosstones zusammenbringen – ESKALATION wären das uneheliche Kind. Die Jungs und Mädels transportieren eine rohe Portion frischer, jugendlicher Attitüde und haben live ein Faible dafür, es immer um das eine Quäntchen zu übertreiben, das eine besondere Show ausmacht. Nach über neun Jahren Bandgeschichte, knapp 300 Shows im In – und Ausland und zwei Alben jetzt also „360°“. Die dritte Veröffentlichung und gleichzeitig das gefühlte Debüt. Denn „360°“ fängt bei aller Energie und Tempo auch das Innehalten ein, die Reflektion über das eigene Tun und den Blick über den Tellerrand.
Gegründet in Osnabrück, im Herbst 2012, im Wirrwarr zwischen Abitur und Studium. Musikalisch irgendwo zwischen Indie und Punk. Textlich irgendwo zwischen Liebe und Hass. Es geht um gebrochene Herzen und um Euphorie. Um verpasste Chancen und genau deshalb weiterzumachen. Darum, egal welche Stürme toben, den Kopf oben zu halten. Um das Gute zu sehen. Alles im Fahrwasser von Muff Potter, Kettcar und den alten Jupiter Jones. Energie plus Herzblut plus durchgeschwitzte T-Shirts ist eine einfache Mischung für Konzerte von HI! SPENCER.
1984 ist Vergangenheit und einige der Schreckensszenarien aus George Orwells Werk 1984, welches mitunter wegweisend für Minipax (das Ministerium für Frieden) war, sind „noch“ nicht eingetreten. Um diesen dunklen Zukunftsvisionen entgegenzutreten, haben sich im November 2014 fünf Musiker aus dem südbayerischen Raum und Österreich, die schon jahrelang in der Punkszene unterwegs sind, zusammengefunden um am Klangbild der Revolution zu arbeiten.
Die fünf Mitglieder waren viele Jahre in den verschiedensten Punkformationen aktiv. Das Uhrwerk der Band stammt aus Österreich und hat in der Band „Antismart“ gespielt. So fließen die verschiedensten Stile in die Musik von Minipax ein. Eine Mischung aus deutschsprachigem Punkrock und ekelhaft eingängigen Melodien werden mit einer klaren antifaschistischen Botschaft mehrstimmig herausgeschrien.
Die vier Freunde der keuschen Nachtmusik sind inzwischen fester Teil der Eschweger Musik-Szene und freuen sich auch mal am Tag zu spielen. In ihren Songs spiegeln sich vielseitige Einflüsse von Iron Maiden bis Biffy Clyro wider. Sie zeigen, dass Genregrenzen da sind um überschritten zu werden. Mit ihrer kraftvollen Symbiose aus Elementen des Metal, Indie-Rocks und Funk haben sie sich ihren Platz im Eschweger Jugendzentrum erspielt und ihr junges Publikum mit immer neuen stilistischen Finten zwischen Mosh Pit und Upbeat auf Trab gehalten. Wer sie noch nicht gehört hat, kennt sie nicht. Wer da ist, wird sie hören.